Wettbewerb belohnt den Mut zur Farbe

Maler- und Lackiererinnung kürt die schönsten Fassaden Bielefelds

Bielefeld (WB). Im Winter erscheinen alle Häuser grau. Deshalb ist die kalte Jahreszeit wahrlich nicht die beste Zeit, um die schönsten Fassaden der Stadt zu prämieren. Die Bielefelder Maler- und Lackiererinnung hat es dennoch getan – und so schon jetzt die Vorfreude auf Frühjahr und Sommer geschürt.
von Mike-Dennis Müller

Maler- und Lackiererinnung kürt die schönsten Fassaden Bielefelds
Westfalen-Blatt Nr. 289 - 11. Dezember 2010

Bürgermeister Horst Grube und Obermeister Peter Schwabedissen (von links) gratulieren den Preisträgern Matthias Sander, Daniel, Kristin und Thomas Joswieg sowie Andreas Kramme.

"Im Moment ist die ganze Stadt nur weiß, aber irgendwann tritt die Farbe wieder hervor", weiß auch Bürgermeister Horst Grube. Bei der Preisverleihung am Donnerstagabend hob er die Bedeutung schöner Fassaden hervor. "Sie machen das Bild der Stadt aus", sagt er. "Allein durch Ihre Teilnahme an diesem Wettbewerb hat Bielefeld deshalb schon an Farbe und Schönheit gewonnen", lobte auch Obermeister Peter Schwabedissen diejenigen, die sich in diesem Jahr besonders zahlreich beworben hatten. Insgesamt 57 Fassadengestaltungen wurden von 15 Betrieben eingereicht. Nachdem der vorherige Fassadenwettbewerb 2008 stattgefunden hatte, durften diese sowohl aus 2009 als auch aus 2010 stammen.

Diese Fassaden überzeugten die Jury und wurden prämiert.
Westfalen-Blatt Nr. 289 - 11. Dezember 2010

1. Brandenburger Straße 21 (Mehrfamilienhaus)
2. Voltmannstraße 205 (Bürgerpreis)
3. Mozartstraße 3 (Einfamilienhaus)
4. Oststraße 31a-45 (beste energetische Sanierung)
5. Prießallee 38 (Mehrfamilienhaus)

"Wie wichtig den Deutschen die Fassade ist, sagt schon so manches Sprichwort", scherzte Kreishandwerksmeister Hans-Günter Lamm. Entsprechend sorgsam urteilte die fünfköpfige Jury über die eingereichten Außenwände. Dieser gehörten neben anderen Karl-August Siepelmeyer, Präsident des Bundesverbandes Farbe, Gestaltung und Bautenschutz, Professor Dr. Andreas Beaugrand, Vizepräsident der Fachhochschule Bielefeld sowie Peter Schuchart, Geschäftsführer des Maler- und Lackiererinnungsverbandes Westfalen an.

Mit ganzen 14 Fassaden reichte das Brackweder Unternehmen Joswieg die meisten Arbeiten ein – und das zahlte sich aus. Gleich drei Preise gingen in den Bielefelder Süden: die beste Gestaltung eines Mehrfamilienhauses (Prießallee 38), die beste energetische Sanierung(Oststraße 31a-45) sowie der erste Platz des Bürgerpreises für das Mehrfamilienhaus Voltmannstraße 205. "Energetische Sanierung und gute Gestaltung sind hier kein Widerspruch", begründete Jury-Sprecher Beaugrand die Entscheidung. "Zumal hier sogar die Bausünden der 1970er Jahre in handwerklich ausgezeichneter Qualität rückgängig gemacht werden konnten."

Die beste Fassade eines Einfamilienhauses gestaltete Andreas Kramme (Mozartstraße 3). Einen weiteren Fachpreis für das schönste Mehrfamilienhaus bekam Matthias Sander (Brandenburger Straße 21).

Die insgesamt 5000 Euro Preisgeld sind für soziale Zwecke bestimmt, die die Ausgezeichneten wählen dürfen. 1000 Euro des Bürgerpreises bekommt die Volkeningschule.

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