Das Handwerk vom Vater gelernt

Goldener Meisterbrief für Herbert Kramme

Jöllenbeck (me). Herbert Kramme ist kein Mann der großen Worte. Im Gegenteil: Der Trubel um seine Person ist dem 73-jährigen Malermeister beinahe unangenehm. Anlässlich des 50. Jahrestages seiner Meisterprüfung überreichte ihm der stellvertretende Obermeister der Maler- und Lackiererinnung, Matthias Sander, den goldenen Meisterbrief.

Herbert Kramme erhält Goldenen Meisterbrief
Text und Foto von: Neue Westfälische - 17.04.2012

Matthias Sander (r.) überreicht Herbert Kramme (Mitte) einen Blumenstrauss. Sohn Andreas (links) gratuliert.

Seine Malerlehre absolvierte Herbert Kramme im elterlichen Betrieb. Die Meisterprüfung legte der Jöllenbecker am 16. April 1962 in Bielefeld ab. Im April 1964 übernahm er den seit 1924 bestehenden Betrieb des Vaters in der zweiten Generation. Als der junge Kramme in die Verantwortung rückte, fanden Maler und Tapezierer ihre Arbeit noch zum Großteil in privaten Haushalten. "Wir sind damals mit einem alten, klapprigen Handkarren von Baustelle zu Baustelle gezogen", erinnert sich Kramme.

Der Betrieb befand sich seinerzeit bereits an der Beckendorferstraße 290. "Hatten wir Termine in Werther, war das schon ein ganz ordentlicher Fußmarsch", sagt Kramme. Doch der 73-Jährige ist sicher: "Die Bewegung hat mich fit gehalten." So fit, dass er seinen Sohn Andreas Kramme, der seit 1999 im Betrieb ist und die Geschicke seit 2009 eigenverantwortlich lenkt, noch regelmäßig unterstützt. "So lange ich fit bin und noch gebraucht werde, packe ich mit an. Ist doch Ehrensache", sagt der Senior.

Doch die Anforderungen an das Malerhandwerk, die haben sich nach Einschätzung Krammes sehr geändert. Heute gebe es für die verschiedensten Aufgabenbereiche in der Werkstatt Tausende Artikel. Immer wichtiger werde heute die Verarbeitung umweltfreundlicher Materialien. Lösungsmittel und Schadstoffe sollten vermieden werden.

Diese immer neuen Herausforderungen und Arbeitstechniken seien es, die den Beruf so spannend machten und ihm so viel Spaß bereiteten, sagt Kramme. Apropos Spaß: "Den habe ich in all den Jahren nicht verloren. Auch, wenn die Zeiten sehr hart waren und wir manchmal nichts zu beißen hatten, ist mir der Spaß an meinem Beruf nicht verloren gegangen", sagt Kramme, der den goldenen Meisterbrief gestern im engsten Kreis mit der Familie gefeiert hat.

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